Digitaler Tachographen sollen Erleichterung schaffen – für wen eigendlich?

Digitale Tachographen

Zu meinen „Truckerzeiten“ war die gute alte Tachoscheibe das Aufzeichnungsgerät schlecht hin. Auf diesen täglich neu eingelegten Scheiben aus speziellem Papier gefertigt wurden mechanisch die Fahr-, Arbeits-, Bereitschafts- und Ruhezeiten im 24 Stundentakt aufgezeichnet. Bei den Verkehrskontrollen waren diese Scheiben vor allem für die Polizei und dem BAG von hoher Bedeutung. Die Datenanalyse erfolgte per Auge und führte nicht selten mit der Polizei zur Diskussion. Auch kam es vor, dass die Aufzeichnungen manipuliert oder auf mysteriöser Weise ganz verschwunden waren. Aufgrund der vielen Missachtungen und Manipulationen mit den Tachoscheiben war für einen fairen Wettbewerb die Einführung des Digitalen Tachographen genau richtig.20150710_201438

Alles soll einfacher und leichter für den Fahrer werden. Das Auslesen soll keine Probleme mehr machen und mit einem geschulten Auge rasch ausgewertet werden. Zugleich soll die Karte eine lückenlose mit  hervorhebender Farbe Nachweis erbringen. Die Fahrten sollen dadurch effizienter geplant werden können.

Lange hat man vor der Einführung so manche negative Meinung für den Digitalen Tachografen gemacht. Durch eine Übergangs Frist war noch etwas Spielraum eingeräumt worden. Ich kann mich noch erinnern, daß Firmen zum Stichtag bewusst neue LKWs ohne Digitalen Gerät gekauft haben. Mittlerweile ist das Gerät Alltag geworden und kaum mehr ein LKW ohne Digitalen Tachografen ausgestattet. Die bereits angebotene Version 2.0 hat den Vorteil, dass der Fahrer nicht mehr selbst die noch zur Verfügung stehende Lenkzeit mitdenken muss. Das neue Gerät zeigt einfach die noch zur Verfügung stehende Zeit an. Genial.

Doch durch den Tachografen war der Fahrer auch verpflichtet die Daten in der Firma am Wochenende auswerten und speichern zu lassen. Diese Variante ist je nach Firmenorganisation für den Fahrer zusätzlich zeitraubend. Die Firmen sind verpflichtet, die Daten einzuholen. Sollte eine Betriebsinterne Kontrolle sein, hat die Firma die Aufzeichnungen lückenlos nachzuweisen. In Zeiten der analogen Tachoscheiben gab es oft Wände voll mit Tachoscheiben jeden einzelnen Fahrers.

In der letzten Ausgabe der Steirischen Wirtschaft wird über den Knopfdruck gegen den Datenstau berichtet. Die Zeitaufwendige Auswertung soll bald der Vergangenheit angehören. Durch ein Zusatzgerät im LKW soll für die Auslese eine Fernauswertung möglich sein. Weder der Fahrer noch die Firma ist dann davon abhängig sich in der Firma sehen zu müssen. Der Verwaltungsaufwand wird durch eine Fernabfrage eliminiert.

Eine innovative Datenübertragung per GPRS erlaubt den Firmen immer den aktuellen Stand abzufragen und auszuwerten. Disponenten werden per Knopfdruck Fahrer und Fahrzeugdaten völlig ortsunabhängig und ohne Zeitverlust übertragen können. Das freut den Fahrer schon seit langem, haben sich doch schon in den letzten Jahren einige Geräte im LKW für die Überwachung in die Kabinen eingeschlichen (OBU, GO, GPRS, Handys, etc).
Doch wie gesund sind diese Geräte tatsächlich und wirken sich auf den Menschen aus, wenn permanent Mikrowellenfrequenzen gesendet werden?

Grundsätzlich sind alle Geräte zugelassen und werden von speziellen Instituten geprüft. Studien belegen die Unbedenklichkeit solcher Geräte seit Jahren. Wenn man bedenkt, welche Strahlungen der Mensch seit Erfindung des Handys ausgesetzt ist, glaube ich persönlich nicht daran.

Unausweichlich wird auch dieses Gerät in allen Truckerkabinen Einzug halten. Ob und welche gesundheitlichen Folgen dieses Gerät haben kann, wird wohl unterschiedlich ausfallen. Jeder Mensch verspürt elektronischen Smog sicher unterschiedlich sensibel.

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