Reisen

Den Zaun verlassen

Weshalb nimmst du dir im Leben nicht öfters eine Auszeit? Etwas Abstand von den alltäglich reglementierten Dingen. Tag ein Tag aus machst du als Mensch immer dasselbe. Dabei bieten sich so viele andere Möglichkeiten und Ziele zum Entdecken an. Reisen in eine andere Stadt, ein Fluss oder für mich sehr wichtig das weite Meer.

In knapp 4 Stunden kann ich meine Füße garantiert im Meerwasser wiederfinden. Sich darin Baden und den Alltag hinter sich lassen. Etwas Verrücktes zu tun, was andere zum Erstaunen bringt. Soviel Glück und Möglichkeit hat nicht jeder Mensch, das ist mir klar. Aber wenn ich nicht querdenke und etwas Energie investiere. Naja, dann spüren meine Füße auch kein Meerwasser.

Entscheidung treffen

Ich nütze selbst diese Möglichkeit auf das Jahr gesehen viel zu wenig. Alles nur Ausreden oder einfach fehlende Prioritäten. Vieles scheint am Wochenende viel wichtiger zu sein, als an das naheliegende Meer zu fahren.

Doch diesmal breche ich aus. Diesmal hält mich nichts mehr zurück und beginne meinen Reisetrip. Meine Frau ist auch dafür und sagt: „Fahr doch mal an Orte die du schon immer sehen wolltest“. Etwas schwierig, weil ich gerne vertraute Orte bevorzuge. Aber warum nicht. Einmal wieder mutig sein. Das Auto so richtig bis zum Anschlag volltanken und die Fahrt in Richtung Istrien antreten.

Ziele ohne Ende

Dabei werde ich diesmal nicht in einer Stadt bleiben. Mein Ziel ist es, mehrere Städte in 4 Tagen anzufahren. Mal schaun, welche Stadt mich zum längeren Verweilen einladen wird. Dort bleiben wo es Nett ist und die Seele ins baumeln kommt.

Das erste Ziel der Reise beginnt mit Sloweniens kleinen aber feinen Meerzugang. Die Küste des Landes ist ganze 47 Kilometer lang. Die Hafenstadt Kopa besuche ich nicht. Aber die Bundesstraße in Richtung Kopa hat einige romantische Kulissen zu bieten.

Da kreuzen einem die ersten Weinberge und eine sehr großes Firmengebäude für die Weinproduktion. Parallel die Autobahn entlang, führt der Weg steil in Richtung Umag an. Die Anhöhe erstmal erreicht, rollt eine Autokolonne wieder lang gezogen ins Tal. Ein Überholen ist auf dieser Strecke sinnlos.

Erinnerungen an Reisen

Vor vielen Jahren war ich mit meiner ersten Frau und Kindern in Umag auf Reise. Der erste gemeinsame Ausflug mit Kindern überhaupt. Aber an diese Wegstrecke konnte ich mich nicht mehr  erinnern.

In Umag angekommen, prallt die überfüllte Parkplatzordnung auf mich. Ich entscheide mich Kurzerhand das Auto etwas außerhalb zu parken. Mit meinem mitgebrachten Fahrrad  trete ich den Weg in Richtung Hafenpromenade an.

Einladung abgelehnt

Bei gefühlten 40 Grad im Schatten ist das Fahrrad ein willkommener Begleiter. Stressfrei kann ich mit dem Fahrrad die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erkunden und die engsten Gassen durchfahren. Parkplatznot ist in der Innenstadt auch nicht gegeben.

Schon etwas komisch, dass ich die Stadt anders in Erinnerung habe. Vieles scheint sich in Umag verändert zu haben. Mir fehlt es in dieser Stadt heute an Spirit. Die Promenade selbst ist mit dem Fahrrad nicht befahrbar. Grobe Steine verhindern eine angenehme Fahrt. Zu Fuß ist es mir heute um die Mittagszeit zu heiß.

Der Sommer ist heiß

Eine kurze Pause im Schatten und die Natursteine genossen bewege ich mich durch die Innenstadt. Das Fahrrad wird von mir wegen der groben Pflastersteine des weiteren geschoben. Die Altstadt kann sich sehen lassen. Die Häuser sind liebevoll restauriert und EU Konform feilgehalten. Einheimische warten wie überall auf der Welt auf zahlende Touristen.

Etwas gelangweilt entschließe ich mich wieder die Stadt Umag zu verlassen und die Reise mit dem Auto wieder anzutreten. Umag hat es als erste Stadt nicht geschafft, mich länger aufzuhalten. Wo treibt es mich wohl als nächstes hin? Gar nicht so einfach sich treiben zu lassen. Dazu braucht es Vertrauen, Bauchgefühl und Herz. Als Mensch ist man gepolt alles einen Rahmen zu geben.

Ein erster Impuls

Ich vertraue diesmal und biege nach 3 Kilometer Reise bereits von der Hauptstraße an einer Seitenstraße ab. Ich bekomme mit meinem Auto einen tollen Schattenplatz unter einen Baum. Rechts vor mir eine kleine Getränkebude. Geradeaus sehen meine Augen das weitläufige Meer.

Ich könnte auch baden gehen. Entschließe mich jedoch das Meer von Plastikmüll zu befreien. Was sich halt so in 10 Minuten einfangen lässt, ist beachtlich. Eine volle Einkaufstüte kann ich heute entsorgen. Und weitere Plastikteile werden bereits wieder angeschwemmt.

Dabei kann ich von weitem eine interessante Beobachtung machen. Ist es das was ich vermute? Mein Interesse steigt und lässt meinen Forschergeist erwecken. Ich muss dort hin und schnappe erneut mein Fahrrad…

Teil 2 meiner Slowenien/Kroatien Reise folgt…

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