LKW Fahrer sind vom Aussterben bedroht

Wer ist daran Schuld? Einheimische LKW Fahrer gehen aus. Die Schweizer finden keine Schweizer Fahrer. Die Deutschen keine Deutschen Fahrer und die Österreicher keine Österreicher mehr. Keiner will diesen besonderen Job machen. Das Aussterben wird ernst. 

Schuld sind alle anderen. Die schlechten und familienfeindlichen Arbeitszeiten. Der nervige Stau auf den Autobahnen. Die überfüllten Parkplätze in ganz Europa. Das Leben auf der Straße. Die überteuerten Strafen werden als Abzocke empfunden.

Alles war mal besser?

Früher war alles besser. Da war man mindestens 14 Tage von zu Hause getrennt. Die LKW hatten keine Elektronik. Der Motortunnel ragte bis zur Hälfte in die Kabine. Der ständige Grenzübergang war nur mit stundenlangem Warten verbunden. Die Tachoscheiben lernten damals noch das Fliegen. Geschlafen wurde bekanntlich erst am Monatsende.

Inzwischen wachsen gewisse Speditionen in eine dimensional nie dagewesene Größe heran. Trotzen dabei dem ganzen Gejammer. Zugleich steigt in Europa das Transportaufkommen an. Diese Speditionen finden dem Anschein nach immer Fahrer.

Hier “flaggen” die Ohren

Der Standard ist in der Transportbranche gestiegen. Der eigene Anspruch an Profit ist dabei mitgewachsen. Die Branchenvertreter können nur zusehen, wie immer mehr Firmen “ausflaggen.” Ein absolutes Reizwort für die Wirtschaftskammern und Finanzamt des jeweiligen Landes.

Dafür wird die Mautgebühr so nebenbei erhöht. Der Verlust der Staatseinnahmen muss schnell über den Bürger eingeholt werden. In Summe soll der Endverbraucher die Erhöhung zahlen. Funktioniert aber nicht immer sofort. Der Frächter hat Verträge mit Geschäftspartner einzuhalten. Flexible Anpassungen passieren nicht über Nacht.

Da haben wir den Staats-Salat

Speditionen aus fernen Ländern können selbstverständlich andere Preise anbieten. Niedrigere Lohnkosten sind der ausschlaggebende Punkt. Für einen Fahrer ist der Lohn zum Heimatland gemessen, dennoch das Dreifache.

Da wären wir schon bei unseren Erfahrungen angelangt. Vor 30 Jahren hat mich das genau aus diesen Grund gereizt. Das dreifache in der selben Zeit zu verdienen. Das fühlte sich sehr gut an.

Egal welche Zugmaschine oder Touren von mehr als zwei Wochen. Es war eine Knochenarbeit bis nach Nordengland oder nach Doha zu kommen. Aber der Gehalt (Gehalt = gehalten werden) war dir und mir wichtig. 

Suchen oder im Kosmos bestellen

In fast jeder Branche werden Fachkräfte gesucht. In der Gastronomie will auch kein Österreicher arbeiten. Bars und Lokale werden durch junge Menschen aus dem Nachbarland besetzt. Motiviert durch mehr Lohn als im Heimatland, werden gerne 100 Kilometer Wegstrecke auf sich genommen. Wenn man nachfragt, bekommst du immer die selbe Information. In der Heimat wird in der selben Zeit ein Drittel verdient.

Der wahre Grund

Der aufgeblasene Apparat an Gesetzen und Bürokratie wird zu einem absoluten Desaster. Der einfache Zugang als LKW Fahrer ist schlagartig weggefallen. Der C95 Code zahlt sich für viele LKW Fahrer und Aushilfsfahrer nicht mehr aus. Die Zusatzkosten werden zu einen teuren Hobby. Fünf Jahre Gültigkeit vergehen viel zu schnell. Dieser Kurs beschleunigt das Aussterben.

Die gewerbliche Lenkerberechtigung ist zu einer übertriebenen Abzocke mutiert. Das beste ist, jeder macht brav dabei mit. Leichtes raunzen geht bei jedem Kurs durch die Reihen. Schlussendlich wird still und heimlich die Berufsqualifikation hingenommen. Was soll man auch dagegen machen. Klare Konsequenz – Jobverlust. Ein Wechsel in die andere Branche? Einmal fahren immer fahren…

Vernichtungsmaschine Bürokratie

Ein niederschwelliger Arbeitsplatz wurde für viele Menschen vernichtet. Heute machst du den LKW Führerschein nur dann, wenn der Einstieg in die Transportwelt geplant ist. Das Aussterben wurde dadurch angefeuert. Obwohl: die Technik ist soweit. Der LKW kann bereits ohne Fahrer gefahren werden.

Die Kabinen sind so Komfortabel wie ein Hotelzimmer. Die langen Fahrten können im Sommer gut gekühlt über die Bühne gehen. Die Automatik schaltet präziser als der Fahrer denken kann. Bis auf den Stau fährt der LKW ein angenehmes Tempo von 87km/h. Dennoch will keiner mehr auf den Bock. Die Entwicklungen und Entscheidungen verändern sich in dieser Branche spürbar.

Faktum ist, dass die Wirtschaft noch billigere Transportkosten erwartet. Die Fracht soll nichts kosten. Als selbst fahrender Unternehmer wird diese Situation rasch klar. Für eine Retourware wirst du draufzahlen müssen. Bevor eine Leerfahrt gemacht wird, fährt man halt um einen Bruchteil.

Richtige Bestellung aufgeben

Fazit: Die Transportbranche bleibt eine Herausforderung für sich. Verträumt über die Straßen zu gleiten war vor 30 Jahren nicht gegeben. Heute erst recht nicht. LKW Fahrer zu finden funktioniert dennoch. Motivierte Fahrer zu finden etwas schwieriger. LKW Fahrer mit ausreichender Motivation, positiven und unternehmerischen Denken sollte dabei ein Fokus sein.

Findest du auch, dass LKW Fahrer aussterben?

Welchen Grund hast du LKW zu fahren?

Was wäre aus deiner Sicht die ideale Lösung?

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Dein Martin

Beitragsbild: OpenClipart-Vectors auf pixapay

 

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