Worst-case-szenario
Wie fühlt es sich an, wenn man einen Unfall mit Todesfolge verursacht. Welchen Schmerz muss man durchleben, wenn Angehörige von dieser Tragödie erfahren. Ein junger Mensch wegen Sekunden einer Fehleinschätzung sein Leben lassen muss. Der Fahrer am liebsten die Zeit zurück drehen würde.
Das ganze Leben noch vor sich, mit einem schwarzen runden Reifen beendet wird. Unfassbare lange Traumazustände überschatten banale Alltagsprobleme. Alle Beteiligten sind wie gelähmt. Diese Situation wünscht sich absolut kein Mensch. Niemand will diese Situation jemals erleben. Auch du nicht.
Stark trifft schwach
Diese schrecklichen Ereignisse passieren jedes Monat auf’s Neue. Der tote Winkel im Spiegel. Eine Bezeichnung mit klarer Bedeutung. Täglich sind PKW und LKW Fahrer mit dieser Überschrift betroffen. Jeden von uns kann diese Situation erwischen. Als Täter oder betroffenes Opfer.
Das Abbiegen ist ein absolut gefährlicher Vorgang. Vor allem dort, wo sich ein schwächster Verkehrsteilnehmer kreuzt. Eine Knautschzone aus Blech fehlt nun mal. Mein Fahrlehrer sagte zu mir:„Alles was du auf der Straße begegnest, ist immer härter als dein Kopf“. Er soll recht behalten.
Schuld abschieben
Der Schrei nach höheren Strafen und Gesetzen werden gefordert. Ein Abbiegeassistent soll Pflicht werden. Die Nachrüstung solcher Abbiegeassistenten rasch Einzug halten. Schön und gut, wenn ein weiteres elektronisches Teil für Fahrer mitdenkt. Das „selber Denken“ von einer Elektronik abgenommen wird.
Bis die Umsetzung passiert, werden noch Lichtjahre vergehen. Bis jetzt gibt es noch kein TÜV geprüftes Gerät mit Zulassung. Die Bürokratie bleibt in der EU ein Rätsel. Alle wollen was und keiner fühlt sich verantwortlich. Die geforderten Gelder auf Eis gelegt.
Selbst Verantwortung übernehmen
Ich sage, als Fahrer bleibt die Hauptverantwortung bei mir. Ich allein bin verantwortlich und muss auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen. Dafür werden richtig eingestellte Außenspiegel benötigt.
Die Rundumsicht so gut als möglich ausgereizt werden. Mit der heutigen Anzahl an Spiegeln kann bereits vieles gesichert werden. Das Problem ist, keiner zeigt einem wie diese Möglichkeit voll ausgereizt werden kann.
Lösungsansatz
Die Berufsqualifikation könnte dieses Thema in die Ausbildung aufnehmen. Den Brennpunkt toter Winkel genauer betrachten. Den BerufskraftfahrerInnen das optimale Abbiegemanöver sicherstellen.
An den Schulen wird der LKW in keiner Weise nähergebracht. Die Kinder laufen unkontrolliert, drängelnd zum Schulbus. Der Respekt zum Fahrzeug wird nicht gelebt. Die Gefahren gar nicht realisiert. Der tote Winkel als lustiges Objekt bewertet. In der Fahrschule wird für PKW Fahrer der LKW ausgeblendet. Auf keine Gefahren und Auswirkungen geschult.
Der LKW Fahrer sieht dich nur dann, wenn du ihn im Aussenspiegel sehen kannst.
Jeder PKW Fahrer müsste verpflichtet eine LKW-Fahrt machen. Der tote Winkel sensibilisiert werden. Das Verhalten bei Auf- und Abfahrten auf der Autobahn sowie die Bremsdynamik erklärt werden. Jeder Radfahrer und Fußgänger etwas Verständnis für den LKW bekommen. Mit gesunden Hausverstand mitdenken und dem Fahrer beim Abbiegen helfen.
Die Sensibilisierung
Die Verkehrsdichte wird auch in Zukunft zunehmen. Die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer um ihren Weg kämpfen. Ob mit oder ohne Abbiegeassistenten . Das Bewusstsein leben, auf uns gegenseitig acht zu geben. Lieber ein paar Sekunden länger und vorsichtig abbiegen.
Ich fühle mich als Radfahrer nie Wohl. Die volle Aufmerksamkeit auf der Straße ist mir wichtig. Die Reizüberflutung gestaltet mir dennoch das Straßenleben schwer. Wenn aber alle versuchen mitzudenken, bleiben Abbiegeunfälle die Ausnahme. Ob mit oder ohne Abbiegeassistent…
Bleibe Selbstverantwortlich, Dein Martin