Todd DeLaughter, CEO von Alpega.
In einem Interview sagte er Folgendes:
„Der Fahrermangel geht weit über das Problem fehlender Arbeitskräfte hinaus.
Vielmehr verdeutlicht er die tiefen Risse im System und zeigt, wie wir Fahrer ausbilden, entlohnen, unterstützen und wertschätzen.“
Aber wie empfindest du als Fahrer die Situation?
Auf der Autobahn kommen dir tausende LKW entgegen.
Suchst du am Abend einen Parkplatz, ist der Platz voll.
Wo soll da ein Fahrermangel erkennbar sein?
Die Statistik stützt sich auf mehrere Gründe.
Eine davon ist:
Viele Fahrer sind im Durchschnitt über 55 Jahre und gehen bald in Rente.
Der Nachwuchs wird hingegen immer weniger.
Die Leidenschaft und das Interesse für LKW sinken bei der Jugend.
Fahrermangel-Krise, der Grund ist einfach
Vor 30 Jahren war der Beruf als LKW Fahrer noch etwas Exotisches.
Reisen ferner Länder meist nur mit dem LKW möglich.
Das Abenteuer auf Europas Straßen war Arbeitsreich und dennoch entspannter.
Just in Time war ein Fremdwort.
Heute wird eben ein Billigflieger gebucht und die Welt auch ohne LKW mehrmals umrundet.
Zudem wächst eine neue Generation mit ganz anderen wirtschaftlichen Möglichkeiten und schulischen Ausbildungen heran.
Die Jobaussichten durch eine Lehre und Studium sind attraktiver geworden.
Die Work-Life-Balance ist ein wichtiger Faktor der neuen Generation geworden.
Als LKW Fahrer hast du nur eine Balance, 15 Stunden Work für die Wirtschaft.
Ein Fahrer zahlt dafür einen hohen Preis.
Der Preis ist der Verlust der eigenen Lebenszeit.
Die traurige Wahrheit
Der Ansatz effizient zu arbeiten ist in Summe gut.
Die alte Generation ist mit dem Verständnis viel zu ARBEITEN aufgewachsen.
Da wurde der Arbeitstag nicht hinterfragt.
Für erfahrene LKW Fahrer ist die entwickelte Situation zu einer Art Gewohnheit geworden.
Fahrer sind so weit in der Routine, dass vieles hingenommen wird.
Angehende Fahrer sehen den Alltag anders und entscheiden viel schneller, den Fahrerplatz schnell für ein selbst bestimmteres Leben zu tauschen.
Der Mensch wünscht sich einen Job, der planbar ist und nach 8 Stunden endet.
Ausgenommen, Fahrer mit Berufung zum LKW.
Aber genau diese Anzahl wird bei jungen Menschen immer weniger.
Noch ein Gedanke
Zudem schlagen die kreativen Ideen des gesetzlichen Reglementieren zu buche.
Vor 30 Jahren war klar, dass du und ich den LKW Schein machen.
Es war die Möglichkeit, in schlechten Zeiten oder Jobverlust eine Alternative zu haben.
Vor 30 Jahren war es auch leichter, dass du als Springer für eine Tour eingesetzt werden konntest.
Heute steuerrechtlich undenkbar geworden.
Ohne C95 und gültiger Fahrerkarte gibt es die Möglichkeit nicht mehr, schnell mal nach Milano zu fahren.
Wenn ein Fahrer ausfällt, steht der LKW. Pasta
Zudem muss ein Mitarbeiter eine Woche vor Arbeitsbeginn bei der Sozialversicherung gemeldet werden.
Die Fahrermangel-Krise ist in den letzten Jahren auch durch ein rechtliches Korsett gewachsen.
Ganz ehrlich?
Ich beneide keinen Unternehmer und wundere mich, dass unter diesen Umständen gesetzlicher Auflagen überhaupt noch ein Fahrer zu finden ist.
Abgesehen vom Fahrermangel, werden Unternehmer in der Transportwelt nicht nur vom eigenen Staat sondern auch vom selbsternannten Verein EU mit sonderbaren Auflagen gegeißelt.
Siehe die letzte Lobbyidee der EU zum Thema CO2 Neutralen LKW Bestand in Firmen.
Wir haben in Europa die beste Technologie von Euro 6.
Der Diesel verbrennt mittlerweile sauberer als Luft angesaugt wird.
Dennoch werden Unternehmer und Fahrer mit noch mehr Effizienz beschäftigt.
Ich bin verwundert, dass sich Konzerne und Firmen von der Lobbyarbeit Politik Geiseln lassen.
Kein Monat vergeht, wo neue Ideen und Gesetze entstehen, die Transportwelt zu beschäftigen.
Wieso werden Fahrzeughersteller bei Strafe genötigt, ein Elektromobil anbieten zu müssen?
Weshalb werden dann diese unverkäuflichen Fahrzeuge zusätzlich mit Steuergeld subventioniert?
Ein E-LKW kostet um die 400tausend Euro in der Anschaffung.
Der Staat fördert den Kauf mit 70 Prozent Steuergeld.
Wo bleibt der Zusammenhalt und klares Auftreten der Konzerne?
Ich kann keinen erkennen.
Die traurige Wahrheit
Bleiben wir bei der Attraktivität und Wertschätzung eines Fahrers.
Wieso wirst du als Fahrer bei Handelskonzerne auf einmal als Lagermitarbeiter gesehen?
Weshalb wirst du auf einem privaten Tankstellengelände von der Autobahnpolizei geweckt und genötigt die Nachtruhe zu unterbrechen?
Warum durftest du zu C. Zeiten weder Toilette noch Dusche betreten?
Weshalb werden die langen Wartezeiten nicht als Arbeitszeiten gesehen?
Wieso werden LKW Fahrer gezwungen, stress mit der Parkplatzsuche zu haben?
Wo bleibt das bisschen Selbst bestimmte Leben für Freizeit, Sport und Unterhaltung?
Warum sind die meisten Parkplätze auf der Autobahn für den Weg in die Natur eingezäunt?
Lauscht man den alten und erfahrenen Fahrern zu, war damals auch nicht alles super.
Der Zusammenhalt und der Austausch waren auf jeden Fall unter den Fahrern besser.
Und jetzt?
Die Idee, dass Firmen den LKW Führerschein übernehmen, finde ich nicht in Ordnung.
Firmen übernehmen schon genug Kosten.
Wer wirklich Interesse am LKW hat, findet einen Weg.
Der Staat könnte für Einsteiger und gewerbliche Fahrten Subventionen überdenken.
Damit wäre sicherlich auch der Transportwelt und Firmen geholfen.
Fazit: Ich bin nicht überzeugt, dass sich in den nächsten Jahren das Image ändern wird.
Die Transportbranche ist zu vielschichtig und mit Einzelkämpfer besetzt.
Solange der Handel den Fahrer als gratis Lagerarbeiter sieht, wird alles beim Alten bleiben.
Wie denkst du darüber?
Welche Ideen hättest du um das Image zu verbessern?
Schreibe mir ein Kommentar…!
Beitragsbild: Gesunde Trucker