Renault Trucks K480 P8x4 Heavy

Sandkastenspiele

Mit einem LKW und Bagger im Sandkasten spielen waren schon immer lustig. Der Muldenkipper wurde von uns Kindern so schwer wie nur möglich mit nassem Sand beladen. Da war es schon oftmals sehr schwer, den Plastik LKW mit Kinderkraft von A nach B zu bewegen. Mit Fantasie im Kopf und selbstgemachten Motorengeräusch auf den Lippen ging es Stundenlang von einem „Sandkasteneckerl“ zum anderen.

Mit zunehmendem Alter bleibt der Mensch hoffentlich auch noch innerlich Kind. Nur die Spielzeuge werden meist etwas größer. So folge ich einer tollen Einladung von Renault Trucks, zwei ungewöhnlich schwere Baufahrzeuge zu testen.

Renault Trucks K480 P8x4 Heavy

Der Unterschied zum Sandkasten von damals? Das Motorengeräusch verursachen diesmal nicht meine Lippen, sondern ein 6 Zylinder Reihen Dieselmotor mit einer Hochdruck Direkteinspritzung. Die Bezeichnung Hochdruck ist mit 2000 bar Angabe wohl angebracht. Eine  gewaltige Ingenieurskunst, wenn ich da an meinen Kompressor zu Hause denke. Dieser schnauft schon bei 8 bar ganz schön.

Aber jetzt mal zum ersten Fahrzeug, dem K 480 P8x4 Heavy. Vor mir steht ein 4 Achsen  Arbeitsgerät, wo die Farbe und der Aufbau bestens miteinander verschmolzen sind.  Alles scheint von außen betrachtet, sauber verarbeitet und für die raue Welt bereit zu stehen. Die Fahrertür geöffnet, laden drei Stufen zu einem angenehmen Aufstieg ein. Die Trittstufen fallen sofort mit rutschfestem Untergrund auf. Die Einstiegsgriffe werden durch den treppenähnlich versetzten Einstieg nur ansatzweise benötigt.

Minimalismus

In der Kabine machen sich ein knapp 10 cm erhöhter Motorentunnel bemerkbar. Als Baustellenfahrzeug sicher kein Hindernis. Das Cockpit und die gewählten Materialien lassen meine Fingerspitzen sehnsüchtig über die Formgebung und Anbauteile gleiten. Es scheint als ob bewusst daran gedacht wurde, hochwertigen Eindruck hinterlassen zu wollen. Auch die Schaltinstrumente wurden bedacht auf ein Minimum gehalten. Eine überladene Anzahl  an Knöpfe und Schalter sind Geschichte. Minimalismus ist moderner denn je. Viele brauchbare Steuerungen sind sowieso am Lenkstockhebel und am Multifunktionslenkrad wiederzufinden.

Die Getriebeautomatik hat nun auch im Baustellenfahrzeug seinen festen Platz eingenommen. Manuelles Bedienen ist in diesem Renault Trucks K480 P8x4 Heavy über den Lenkstockhebel dennoch gegeben. Da die Kabinenform zur Front schmäler wird, ergibt sich für den Fahrer nicht nur beim Einstieg ein komplett neuer Fahrkomfort. Im Vergleich zu herkömmlichen Fernverkehrskabinen, sitzt man im Renault Truck spürbar weiter innen. Die rechte A-Säule wirkt nicht nur viel näher angesetzt, sie ist es.

Blattfederntechnik

Für mich als kleinwüchsiger Fahrer ist die Rundumsicht aus der Kabine optimal gegeben. Die Außenspiegel lassen sich, so wie der Fahrersitz, ideal einstellen. Gerade bei diesem Renault Trucks K480 P8x4 Heavy spielt der Fahrersitz eine wichtige Rolle. Die groben Blattfedern hinten und die Dreiblatt Parabelfederung vorne, lassen je nach Bodenbeschaffenheit, keine  sanfte Arbeitsstelle zu. Eine Feinjustierung am luftgefederten Fahrersitz ist an dieser Stelle mehr als ein Luxus.

Das Lenkrad lässt sich recht einfach über einen rechts angelegten Schaltknopf entsperren und mit der Hand manuell in die gewünschte Position einstellen. Die Stellneigung des Lenkrades könnte aus meiner Sicht etwas mehr sein. Das Lenkrad liegt gut in der Hand, alle Bedienungselemente sind am Lenkrad auch sehr gut erreichbar. Mit der Rolltaste an der rechten Unterseite des  Lenkrads können verschiedene Seiten des Displays navigiert werden.

Energieübung

Mit 36 Tonnen Gesamtgewicht wird zum Anfahren die Automatik aktiviert. Die Anzeige am Display zeigt mir die Wahl des dritten Ganges an. Ich greife vergebens nach der vertrauten Feststellbremse. Auch diese Variante wurde mittlerweile durch ein elektronisches Teil abgelöst.

Zum ersten Mal darf ich die Erfahrung mit dem Renault Trucks K480 P8x4 Heavy verspüren. Wobei das Wort Spüren nicht ganz stimmig ist. Ich spüre nichts von einem 36 Tonnen Gesamtgewicht. Dieser Motor schiebt den Renault Trucks K480 P8x4 Heavy so „fluffig“ von einer unteren Drehzahl nach vorne als ob nichts geladen wäre. Die ersten Meter im Sandwerk lassen mein Grinsen im Gesicht steigen.

Dieses Baustellenfahrzeug läuft mit 4 Achsen und einer Menge an Kies im Rücken durch die holprige Piste, als wäre es für diese Aufgabe geboren. Bergauf schaltet das Getriebe schnell, sauber und verliert nichts an Traktion. Die Reifenprofile verbeißen  sich in die schlechten Bodenverhältnisse von Sand und Kies hindurch.

Wenn der Untergrund verschwindet

Ein durchaus verhängnisvolles Plätzen ergibt sich für diesen Renault Trucks K480 P8x4 Heavy bei Rollschotter unter den Reifen. Ohne Allrad und zu geringer Geschwindigkeit wie zu erwarten wenig Chancen vorwärts zu kommen. Da hilft mir und dem französischen Baustellenfahrzeug nur mehr der elegante Rückwärtsgang. Diese verhängnisvolle Situation macht aber mächtig Spaß.

Dieselbe verhängnisvolle Situation verläuft mit dem zweiten Renault Trucks C 440 P8x4 K OptiTrack Modell ganz anders. Dieses Modell hat mit dem OptiTrack ein besonderes Antriebssystem, ist kein Allrad, sondern als Anfahrtshilfe gedacht. Hydraulikmotoren in den Vorderrädern sorgen bei Bedarf für mehr Geländegängigkeit. Und diese zusätzliche Traktion durfte ich an derselben Stelle mehrmals Testen und mit großer Freude im Gesicht spüren.

Wer täglich im Baustellenbereich unterwegs ist, kennt die abwechselnden Bodenbeschaffenheiten mehr als gut. Nicht immer kann einen ein anderes Fahrzeug in der Nähe aus festgefahrenem Untergrund retten. Oftmals hatte ich mir auf Baustellen eine Anfahrtshilfe gewünscht. Der Renault Truck kann genau diese Anfahrtshilfe bieten.

OptiTrack besser als ein Allrad?

Mit dieser Technik entsteht eine bessere Nutzlast als ein Fahrzeug mit Allradantrieb. Um schon bei diesem Modell zu bleiben, hat mir die OptiTrack Anfahrtshilfe nicht nur im Rollschotter, sondern auch an der Steigung gefallen. Manuell die Feststellbremse lösen, Kupplung kommen lassen, fallen für den Fahrer weg. Beim Anfahren muss nur mehr das Kraftstoffpedal bedient werden.

Interessant zu erwähnen, ist bei diesen beiden Modellen die Kabinen-Isolierung. Die verstärkte Isolierungswahl bringt im täglichen Einsatz bis zu 6 dB leisere Geräuschkulisse für die Ohren ein. Sommer wie Winter werden dadurch auch die Hitze und Kälte besser isoliert.

Schildkröten Tempomat

Für mich ist auf Baustellen der Geländeautomat der absolute Mehrwert. Langsam gleitet und bahnt sich das Arbeitsgerät durch die Anzahl von Schlaglöchern durch. Der rechte Fuß darf sich in der Zwischenzeit gelassen entspannen.

Der vertikale (hochgezogene) Auspuff fügt sich „amerikanisch angehaucht“ im Rücken geschmeidig an. Für das Auge des Betrachters ein weiteres Plus.

Freiheit am Boden

Wirft man beim Renault Trucks K480 P8x4 Heavy einen Blick unter die Chassis, fällt einem sofort die Bodenfreiheit auf. Über mich könnte dieser Truck drüber rollen und ich würde (sofern er nicht mit den Reifen drüber donnert) wieder unversehrt rauskommen. Das K Modell hat gerade Vorderachsen  und gewinnt dadurch die bessere Bodenfreiheit.

Aber wer braucht so einen Renault Trucks K480 P8x4 Heavy überhaupt im täglichen Einsatz? Auf jeden Fall, wenn die Brückenregelung eingehalten werden muss. Zugleich das Auftragsbuch und die Wirtschaftlichkeit mit einem 4 Achser bis zu 44 Tonnen standhalten soll.

Fahrspaß und Funktion

Wer also etwas für den täglichen Fahrspaß und mehr als 32 Tonnen fahren möchte, ist mit diesem Renault Trucks K480 P8x4 Heavy richtig bedient. Eines sollte bewusst sein, das K Modell ist ein Panzer auf der Straße und ein Arbeitstier in der Sandgrube. Fürs grobe der Renault Trucks K480 P8x4 Heavy und für die „soziale Ader“ der kleine Bruder Renault Trucks C 440 P8x4 K OptiTrack.

Fazit: Renault Trucks legt auf der Straße und auch in der Sandgrube eine perfekte Performance hin. Einfache, überschaubare und zweckgebundene Instrumente erleichtern die tägliche Arbeit. Trittfeste Stufen und eine Menge technischer Lösungen lassen den Fahrer sicher nach Hause kommen. Welche Erfahrungen hast du mit Renault Trucks K und C gemacht?

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Titelfoto Copyright: Renault Trucks © Volvo Group Austria

 

 

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